Wir sind in der DDR im Jahr 1988. Anjas Mutter wehrt sich gegen das System und hat einen Ausreiseantrag gestellt. Daraufhin werden die 14-jährige Anja und ihre Mutter verhaftet und Anja wird in ein Heim der Jugendhilfe gesteckt, wo sie wieder auf den „richtigen Weg“ gebracht werden soll. Hier sind die Kinder und Jugendlichen völlig der Willkür der erwachsenen Erzieher ausgeliefert. Auch unter den Jugendlichen gibt es fast nur Gewalt und Gefühlskälte. Anja weiß nicht was sie verbrochen hat, bekommt auf ihre Fragen aber auch keine Antworten. Für Anja und die anderen gibt es nur noch Drill, Arbeit und Strafen. Anja schafft es aber zu fliehen. Sie landet bei ihren Verwandten, aber sie wird entdeckt und wieder ins Heim zurückgebracht. Als sie eines Tages von einer Erzieherin wieder völlig ungerecht behandelt wird, rastet sie aus und wird handgreiflich. Anja kommt jetzt nach Torgau, dem grausamsten Knast der DDR für Minderjährige, wo alles noch viel schlimmer ist. Freiheitsentzug, Isolation, Drill, Zwangssport bis zur völligen Erschöpfung, alles an der Tagesordnung. Aber Anja übersteht es irgendwie und schafft es ein zweites Mal zu fliehen. In Leipzig findet sie einen Unterschlupf und schafft es unerkannt zu bleiben. Inzwischen sind wir im Jahr 1989 und wir alle wissen, was in diesem Jahr in Leipzig angefangen hat und was in dessen Folge passiert ist. Und auch für Anja und ihre Mutter gibt es ein Happy End.
Dass in der DDR nicht unbedingt zimperlich mit Menschen umgegangen wurde, die dem politischen System kritisch gegenüberstanden, ist bekannt. Dass aber auch Kinder und Jugendliche davon betroffen waren, weiß vielleicht nicht jeder. Grit Poppe hat mit „Weggesperrt“ ein dunkles Kapitel in der Geschichte der DDR aufgegriffen. Die Geschichte ist zwar fiktiv, beruht aber auf Berichten von Jugendlichen, die in der DDR in Heimen und Anstalten umerzogen werden sollten.
Grit Poppe wurde 1964 in Mecklenburg-Vorpommern geboren und ist die Tochter eines DDR-Bürgerrechtlers. Sie studierte von 1984 – 1988 am Literarturinstitut in Leipzig und engagierte sich 1989 in der Bürgerbewegung. Sie debütierte noch in DDR-Zeiten mit ihrem ersten Erzählband für Erwachsene. „Weggesperrt“, erschienen im letzten Jahr, ist ihr erster rein realistischer Jugendroman…Von Helene
Geeignet für Jugendliche ab 14 und Erwachsene.
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