Auf dem Bauernhof brüsten sich die Tiere damit, dass sie nicht nur nett, sondern auch richtig böse sein können. Nacheinander führen der Hund, die Ziege, die Taube und auch das Schwein einander vor, was an Gemeinheit in ihnen steckt. Doch als die Katze eine kleine Maus entdeckt und ihr auflauert, kommt ihr das Pferd zuvor und setzt seinen schweren Huf auf die Maus. Gleichzeitig verkündet es, dass die Katze ab sofort keine Mäuse mehr jagen muss.
Den Tieren – und auch dem Betrachter und Leser – stockt der Atem. Warum hat das sonst für seine Sanftmut bekannte Pferd das gemacht? Diese Bosheit geht zu weit, da sind sich alle einig. Doch als die Katze außer Sichtweite ist, hebt das Pferd seinen Huf, unter dem die kleine Maus zusammengekauert, aber unversehrt hervorschaut. Das Pferd hat nur böse gespielt, damit die Katze, die genug Futter vom Bauern bekommt, in Zukunft die Mäuse in Frieden lässt. Die Tiere, die alle das Bösesein ausprobiert haben, sind erleichtert und froh.
In bewährter Manier mit unverwechselbarem Pinselstrich haben Pauli und Schärer diese Bilderbuchgeschichte erzählt und bebildert.
Zum behutsamen Vorlesen für ältere Kindergartenkinder sehr empfehlenswert, wirkt der einschneidende Schockmoment dennoch beängstigend. Doch es lässt sich gut thematisieren, was Bösesein für andere und den „Täter“ selbst bedeutet. Und wie es sich für ein Bilderbuch gehört, geht die Geschichte am Ende ja gut aus, auch wenn dies nichts an der Tatsache ändert, dass Katzen Mäusejäger sind.
Irmgard
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