Inmitten der chilenischen Wüste Atacama in einer armen Wellblechhütte lebt ein versehrter Vater mit seinen fünf Kindern. Er ist seit einem Unfall gelähmt, die hübsche Frau ist ihm weggelaufen und die Armut beherrscht das Familienleben. Konnte vor dem Unfall noch die ganze Familie regelmäßig ins Kino gehen, ist es damit nun vorbei. So wird die jüngste, eine Tochter, auserwählt, das Kino zu besuchen und danach der Familie den Film möglichst realitätsgetreu wieder zu erzählen.
Maria Margarita, die Filmerzählerin, treibt ihr Erzähltalent zu immer größeren künstlerischen Höhepunkten. Sie benutzt Requisiten, schminkt sich wie eine Diva und zuletzt beschließt man in der Familie, dass man das „Erzählkino“ erweitern und Eintritt nehmen werde.
Was so wunderbar einfach und hoffnungsfroh beginnt, des endet in einem Abgesang auf das einfache Leben durch den Fortschritt mit Fernsehen, Familienglück und einem melancholischen Ende.
Die „Filmerzählerin“ ist ein Buch, das auf den ersten Blick sehr kurz und einfach erscheint. Doch wenn man genauer hinsieht, entblättert sich eine Geschichte, in der so viel mehr steckt, als man zuerst dachte: Lebensfreude und Melancholie, Zusammenhalt und Schmerz sowie ein starker Kontrast zwischen Einöde und Lebendigkeit.
Rivera Letelier selbst wuchs in einem Bergbaudorf in der nordchilenischen Wüste auf und seine Mutter starb, als er noch ein Kind war. Wie seinen Heldin Maria Margarita lebte er früh allein, auf sich gestellt und zog sich mit seinem Talent am eigenen Schopf aus dem Staub.
Er gehörte zu den wenigen, die die Werksbibliothek regelmäßig besuchten und Geschichten begeisterten ihn schon immer. Als in einem Schreibwettbewerb als erster Preis ein Abendessen ausgelobt wurde, beteiligte sich der hungrige Hernan Letelier mit einem Liebesgedicht – und gewann den ersten Preis, Seither schreibt er.
Von Birgit: Krankenhausbücherei der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel
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