Als die Abiturienten Theo und Kurt im Jahr 1956 von Westberlin in die DDR zurückkehren, haben sie Schockierendes zu berichten. Sie haben Bilder vom Ungarischen Volksaufstand gesehen und animieren daraufhin ihre Klassen-kameraden zu einer Schweigeminute, welche sie im Geschichtsunterricht abhalten. Die Auswirkungen ihrer Aktion haben sie dabei völlig unterschätzt: Der Bildungsminister wird auf die Jugendlichen aufmerksam und erklärt sie zu Staatsfeinden.
Der Buchladen der Florence Green
Die Witwe Florence Green eröffnet im Jahre 1959 in einem kleinen englischen Küstendorf eine Buchhandlung. Mutig stürzt sie sich in die Vorbereitungen und stattet ihren Buchladen liebevoll aus. Die Einwohner des kleinen Städtchens begegnen dem Vorhaben zunächst mit Skepsis, doch schon bald stellen sich erste Stammkunden ein. Bis jedoch Florence das gerade erschienenes Buch „Lolita“ verkauft, des bis dahin unbekannten Autors, Vladimir Nabokov, ist der Ärger und die Aufregung groß.
Der köstliche englische Humor und die feinsinnigen Personenbeschreibungen machen diese Geschichte zu etwas Besonderem. So erzählt der Film sowie die Romanvorlage von Penelope Fitzgerald »Die Buchhandlung« aus dem Jahre 1978 ebenso auch eine Geschichte über das Scheitern und sie entlässt den Leser nicht so einfach in ein bequemes und absehbares Happy End.
Es lohnt sich, den Film in der Originalfassung mit Untertiteln anzusehen, um das herrliche Englisch zu genießen und der detailgenauen, der ländlichen Darstellung Englands in neuen ungewöhnlich schönen Bildern zu folgen.
Mit der Literaturverfilmung „Der Buchladen der Florence Green“ ist der Regisseurin Isabel Coixet eine Hommage ans Lesen, an gute Bücher und an die kleine, persönliche Buchhandlung gelungen.
Und egal, wie eine Geschichte ausgeht, jeder sollte an seine Träume glauben. Dass Florence mutig um ihre Buchhandlung kämpfen muss und ihr bereits der Bankangestellte am Anfang wenig Hoffnung auf ein florierendes Buchgeschäft macht, bildet damals wie auch heute die Situation des Buchhandels ab.
Sibi
Hier kannst du das Buch „Die Buchhandlung“ von Penelope Fitzgerald vormerken.
Hier kannst du die DVD „Der Buchladen der Florence Green“ vormerken.
Zu guter Letzt: Es ist nie zu spät, Neues zu beginnen
Harriet Lauler ist und war schon immer ein Kontrollfreak. In der Komödie „Zu guter Letzt“ setzt die alte Dame aber noch einen drauf. Harriet möchte unbedingt sichergehen, nach Fehlern in ihrer Vergangenheit durch gewisse Umstände, dass der letzte Kommentar zu Ihrem Leben positiv ausfällt.
Der Gedanke ihren eigenen Nachruf dem Zufall zu überlassen erscheint ihr völlig unvernünftig. Deshalb beschließt Harriet die junge Journalistin Anne zu engagieren und einen geeigneten Text vorab schreiben zu lassen. Doch Anne hat es schwer, denn sie findet keinen Weggefährten, der ein gutes Wort für Harriet übrig hat.
Zu Anfang halten die beiden Frauen nicht viel voneinander, bis sie zusammen auf eine Reise gehen, auf der sie sich selbst und den anderen besser kennenlernen.
Anne erfährt von Harriet, je mehr man sich selbst treu bleibt, auch Fehler und Scheitern zulässt, desto mehr lernt man über sich.
Und schließlich endet die Reise für beide mit der wahren Botschaft „Es ist nie zu spät, Neues zu beginnen.“
Sibi
Jetzt auch in unserem Bestand. Hier kannst du dich vormerken.
Learning to drive – Fahrstunden fürs Leben
Die Gespräche zwischen dem indischen Sikh Darwan, der nachts als Taxifahrer und tagsüber als Fahrlehrer arbeitet und der amerikanischen Literaturkritikerin Wendy, haben mir gut gefallen. Wie lange hält eine Ehe? Wie lange dauert eine Liebe?
Über welches Geschenk freut sich eine Frau? Was ist wichtig im Leben?
Diese Annäherung zwischen den beiden ist spürbar.
Anfänglich steht ihre erste Begegnung unter keinem guten Eindruck, da Wendy im Restaurant von ihrem Ehemann nach 21 Ehejahren verlassen wird. Sie läuft ihm in das Taxi nach und stellt ihn zur Rede. Währenddessen fährt der Taxifahrer Darwan ruhig weiter. Am nächsten Tag bringt Darwan einen liegengelassenen Umschlag zu Wendys Adresse. Diese hatte bereits ein Gespräch mit ihrer Tochter Tasha, die auswärts in einer WG auf einem Hof lebt. Da Wendy immer davon ausgegangen ist, dass Ted, ihr Ehemann fährt, hatte sie nie einen Führerschein gemacht. Als Darwan an ihrer Tür klingelt, sieht sie das Auto mit der Werbung der Fahrschule und bittet ihn um eine Visitenkarte.
Anfangs fühlt sie sich sehr überfordert, im Straßenverkehr auf alles gleichzeitig zu achten, odoch die Ruhe ihres Fahrlehrers überträgt sich auf sie – meistens jedenfalls.
Darwan hat auch so seine Probleme, da seine Schwester in Indien ihn mit einer Frau namens Jasleen verkuppelt.
Wie beide ihre Emotionen und Probleme in den Griff bekommen, ist in diesem Film gut
nachzuvollziehen.
AsDA
Dieser Film kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.
Ein Sommer in der Provence
Drei Geschwister kommen aus Paris und sind für die Ferien in der Provence zu Besuch bei ihren Großeltern. Oma Irene, mit ihr verstehen sich Adrien, Lea und Theo, recht gut, aber Opa Poul kannte sie bis dahin noch nicht. Er hat viel an ihnen auszusetzen, da sie seiner Meinung nach verwöhnt sind, dauernd nach einer Internetverbindung suchen und auf diese Weise wenig von der Außenwelt mitbekommen. Theo, der jüngste Sprössling, ist gehörlos, mit ihm beginnt Opa Poul die Natur, den Garten näher zu bringen. Irene versucht zwischen den Generationen zu vermitteln. Auch der Ort in der Nähe wird von der Familie erkundet, Stierkampf, aber ohne Degen, einzig Ringe werden über die Hörner geworfen, bringt sie zusammen. Neue Bekanntschaften werden geschlossen. Da Adrien im Internet seinen Opa anmeldet, finden sich Freunde aus gemeinsamen Zeiten ein. Einige Turbulenzen gibt es noch, bei denen es sich heraus stellt, wer für wen einsteht.
Zwischendurch blitzt der alte Konflikt zur Tochter Emilie hervor. Sie war als 17 jährige nach Paris abgehauen. Poul hatte ihr das nie verziehen.
Insgesamt ein sehr schöner Film, mit Landschaften zum schwärmen, so nah als wäre ich da… Nicht so für die Action Fans, aber Familientauglich.
AsDa
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Marigold Hotel
Dieser Film war eine kleine Überraschung für mich, ich hatte es nicht erwartet, dass er lustig und informativ zugleich ist. Einen gewissen Charme kann ich diesem Film nachsagen.
Die Geschichte handelt von einer Gruppe britischer Senioren, die teilweise aus gesundheitlichen und finanziellen Gründen nach Indien, in Jaipur im Best Exotic Marigold Hotel, reisen. Sie dachten alle, es wäre ein gehobeneres Hotel, sind ziemlich erschreckt über seinen Zustand und versuchen sich die Gepflogenheiten des Landes zu gewöhnen. Sonny, der Leiter des Hotels, hat es nicht einfach, da sein Hotel schon bessere Tage gesehen hat, die meisten Gäste erstmal enttäuscht reagieren, seine Familie mit der Wahl seiner Freundin nicht einverstanden ist und er versucht zwischen allen zu vermitteln. Die Senioren sind alle alt, ansonsten unterscheiden sie sich von ihren Lebensgeschichten, ihren Wünschen und Gefühlswelten. Evelyns Mann verstarb und hinterließ ihr nicht viel. Da die Operationen günstiger und schneller als in der Heimat angeboten werden, hat sich Muriel hier auf das Abenteuer eingelassen. Auch Douglas und Jean, ewig verheiratet, denken hier in Indien günstig über die Runden zu kommen. Grahams Geheimnisse und was Norman und Madge zur Geschichte beitragen sollte sich jeder selber anschauen. Ein warmherziger Film für die ganze Familie.
AsDa
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Eines Tages Baby: Julia Engelmann
>>Eines Tages, Baby, werden wir alt sein,
oh Baby, werden wir alt sein
und an all die Geschichten denken,
die wir hätten erzählen können<<
Julia Engelmann tritt in einem vollen Hörsaal ans Mikro (5. Bielefelder Hörsaal-Slam – Julia Engelmann – Campus TV 2013) und trägt einen Text vor, der von dem Song One Day von Asaf Avidan inspiriert wurde. Sie erzählt von Dingen, die wir gerne tun würden es aber dann doch nie machen. Dinge, die wir uns erträumen, aber immer Träume bleiben. Sie appelliert an die Lust zu Leben und auch mal etwas zu riskieren.
>>Denn in jedem von uns steckt so viel mehr!<<
Sehr kraftvoll aber auch berührend, ruft sie dazu auf, mutig zu sein, das Glück zu suchen und das Leben zu leben, bevor es zu spät ist:
>>Los!, schreiben wir Geschichten, die wir später gern erzählen!<<
Gerne würde ich jetzt Julia Engelmanns Stimme, Betonung und Umsetzung bewerten. Doch wie soll man Gefühle bewerten? Jeder macht es doch auf seine eigene Art und Weise anders, oder? Und wie Julia Engelmann selbst sagt:
<<Sonderbar und eigenartig – das sind doch nur Synonyme. Synonyme für Besonders.>>
Sie spricht aus, was Menschen denken, die tiefsinnig sind und sich Gedanken über das Leben machen. Es ist unglaublich beeindruckend, so gut performen zu können, Texte so toll betonen und in gewisser Weise leben zu können.
<<Ich mache mein Herz weit und lass Leben rein, weil ich glaube, gut genug zu sein.<<
Die Texte in dieser einstündigen und ungekürzten Lesung gefallen mir ohne Ausnahme. Jedes von ihr selbst vorgetragen „quasi Gedicht“ ist einzigartig und hat etwas echtes an sich, dass sich festsetzt. Und in so manche Ernsthaftigkeit mischt sich ein augenzwinkernder Humor, der schmunzeln lässt.
<<Ich wünschte, ich würde öfter einfach anrufen,
anstatt bei WhatsApp zu fragen, wann ich anrufen kann.>>
Sibylle
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Sehnsucht ist ein Notfall: Sabine Heinrich
Unterhaltsame 6 1/2 Stunden mehr für uns Frauen; (Ist neu in der Ev. Bücherei Remagen)
Eva hat einen Freund, Johannes, mit dem sie sich gut versteht, sie vermisst nichts in ihrer Beziehung, oder etwa doch?
Bei ihm weiß sie, woran sie ist. Alles ist vertraut. Völlig aus der Fassung ist sie am Silvesterabend, als ihre Omi mit 79 Jahren nach 50 Ehejahren “Nägel mit Köpfen” macht und sich von ihrem Ehemann trennen will. Oma hat keine Lust und Zeit mehr – das Leben draußen wartet schließlich auf sie. Ihr größter Traum ist es ans Meer zu fahren. Und endlich ihr Leben zu leben. …
Evas Freund Johannes bleibt gelassen zu den Plänen der Omi, auch sonst ist er nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Im Laufe ihrer gemeinsamen Zeit merkt Eva, wie sehr sie manches an Johannes nervt. Mit ihrer Oma besucht Eva die neue Wohnung, von einer Genossenschaft, und berät sie, was diese noch braucht.
Als Physiotherapeutin geht Eva in ihrem Beruf total auf, vor allem mit ihrem Patienten Tove, einem kleinen Jungen, gefällt ihr die Arbeit. Zu sehen, dass es ihm nach den Behandlungen besser geht. Dabei fällt ihr Tobias auf, er ist Toves Vater und der ist auch nicht ohne, ihre Wege kreuzen sich und dann wird es komplizierter… Irgendwann ist Schluss mit lustig, Eva und ihrer Oma reißen aus, und fahren ans Meer… Alles wird anders.
Das ganz Leben in einer Beziehung und was sich Frauen so wünschen, das kam bei diesem Hörbuch vor und hat mir gut gefallen.
AsDa
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