Das Buch beschäftigt sich in der Hauptsache mit der Zeit, die Willy Brandt mit seiner zweiten Frau Rut und den Söhnen Peter, Lars und Matthias in Berlin und Bonn verbracht hat.
Es ist kein Enthüllungsbuch aber erhellend für die, die sich heute noch für die Brandts interessieren.
Das komplexe Familiengefüge besteht aus dem vorwiegend abwesenden Vater, der als fröhlich und herzlich geschilderten Mutter, die den „Laden“ zusammenhält und den Söhnen, für die diese Art von Leben zunächst normal ist. „Das Fernsehen kam ja nicht jeden Tag zu uns“ sagte einer der Söhne zum Autor, der sich sehr viel Mühe gegeben hat, Freunde, Wegbegleiter, Mitarbeiter und die Kinder Willy Brandts (aus erster Ehe hat Willy Brandt noch die Tochter Ninja) zu befragen.
Das Ergebnis dieser Interviews ist das Bild eines facettenreichen, vielschichtigen Mannes, der durch sein Auftreten in der Öffentlichkeit große Emotionen wecken konnte, privat aber Gefühle eher abwiegelte.
Rut und Willy Brandt, das glamouröse Paar der Fünfziger Jahre in Berlin und der Sechziger Jahre in Bonn, sind sich in den späten Ehejahren fremd geworden. Jeder war wohl zu Gesprächen über diese Erstarrung bereit, aber jeder zu einem anderen Zeitpunkt….
Ich empfehle das Buch unbedingt. Es führt noch mal in die Bonner Republik ohne nostalgische Brille. Von Barbara
Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.