Fiona Maye ist Berufsrichterin in Familienangelegenheiten am High Court in London, die von allen sehr geachtet und respektiert wird. Sie muss über den Eilantrag einer Klinik entscheiden, die bei einem 17-jährigen an Leukämie erkrankten Jungen eine lebensrettende Bluttransfusion vornehmen möchte. Der Junge wie seine Eltern sind allerdings überzeugte Zeugen Jehovas und verweigern die Transfusion aus religiösen Gründen. Nach eingehenden Recherchen und einem intensiven Gespräch mit dem Jungen entscheidet die Richterin zu Gunsten der Klinik und zum Wohl des Kindes. Erstaunlicherweise sind die Eltern über diese Entscheidung glücklich, da das Leben ihres Kindes gerettet wird ohne, dass sie gegen ihre religiöse Überzeugung verstoßen mussten. Der Junge betrachtet sein bisheriges Leben danach allerdings sehr kritisch.
Der zweite Handlungsstrang beschäftigt sich mit dem Privatleben der 59-jährigen Fiona, die sich in einer schweren Ehekrise befindet. Ihr Mann hat eines Abends überraschender Weise eine Affäre gestanden und ist ausgezogen.
Der Roman ist spannend und sehr detailliert beschrieben, so dass man die Arbeit und Gedankengänge der Richterin Fiona Maye in dem brisanten Fall wunderbar nachvollziehen kann. Daneben werden Fionas Umgang mit den alltäglichen Problemen und ihrer Ehekrise beschrieben. Eine gelungene Mischung, die einen als Leser fesselt.
Andrea
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