Und wenn es die Chance deines Lebens ist? – Caroline Vermalle

Caroline Vermalle. Und wenn es die Chance deines Lebens ist?  288 Seiten. Bastei Lübbe. 2013  2013
Caroline Vermalle. Und wenn es die Chance deines Lebens ist? 288 S. Bastei Lübbe. 2013

Wie sehr können Fehlentscheidungen unser Leben bis zuletzt prägen, denn nicht jeder bekommt die Chance, sie zu korrigieren.

Caroline Vermalle erzählt die Geschichte des jungen, erfolgreichen Anwalts Frédéric, der in Paris vor allem in der high society sehr angesehen ist. Sein Herz schlägt aber für die Kunst, für die er auch bereit ist, sich hoch zu verschulden. Diese Liebe zur Kunst hat er von seinem Vater geerbt, der Kalender mit Bildern impressionistischer Künstler entwarf. Als Frédéric 7 Jahre ist, verlässt sein Vater, zu dem er ein sehr herzliches Verhältnis hatte, die Familie von einem Tag auf den anderen. Der Grund dafür sei, dass der Vater wegen eines schweren Verbrechens im Gefängnis sitze. Diese Erklärung seiner Mutter hinterfragt Frédéric nie, da er sich seine schönen Kindheitserinnerungen an den Vater nicht nehmen lassen will.

Im Laufe der Zeit hat sich Frédéric so hoch verschuldet, dass der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht. Da kommt ihm die Nachricht eines Notars, dass er geerbt habe, sehr gelegen. Der Verstorbene ist ihm allerdings gänzlich unbekannt und über das Erbe – ein Kästchen mit Tickets und einer Schatzkarte – ist er sehr enttäuscht. Dennoch will er wissen, was dahinter steckt. Auf seinem Weg, den Schatz zu finden, muss er feststellen, dass es sich um eine Reise in seine eigene Vergangenheit handelt.

Caroline Vermalle beschreibt sehr anschaulich und gefühlvoll, wie sehr eine einmal gefasste Entscheidung unser Leben bestimmen kann und wie schwer es ist, eine Fehlentscheidung später rückgängig zu machen. Auch in diesem Buch, das schon vom Cover her den beiden vorangegangenen sehr ähnelt, bleibt die Autorin ihren Themen treu. Wieder spielen das Verhältnis zwischen Jung und Alt, die Suche nach dem Glück und Toleranz eine große Rolle. Ihre Charaktere beschreibt sie auf eine sehr berührende, warmherzige Art, aber auch oft mit Humor und Witz. Nebenbei erfährt man viel über den Maler Claude Monet und dessen wunderschönen Garten in Giverny in der Normandie, den man sich im Internet anschauen oder selbst besuchen kann. Mit Sicherheit eine Reise wert!

Für mich waren alle drei Bücher von Caroline Vermalle ein großes Lesevergnügen. Auf jeden Fall eignen sie sich als leichte Urlaubslektüre. Von Agnes

„Und wenn es die Chance deines Lebens ist?“ kannst du hier vormerken.
„Als das Leben überraschend zu Besuch kam“ kannst du hier vormerken.
„Denn das Glück ist eine Reise“ kannst du hier vormerken.

Allmen und die Dahlien: Martin Suter

Martin Suter: Allmen nd die Dahlien. 2013 Seiten. Diogenes. 2013
Martin Suter: Allmen und die Dahlien. 213 S. Diogenes. 2013

Johann Friedrich von Allmen, einst wohlhabender Erbe eines Schweizer Geschäftsmannes, setzt seine lukrative und manchmal gefährliche Suche nach verschwundenen Kunstgegenständen fort.

In seinem dritten Fall wird „Allmen International Inquiries“ beauftragt ein wertvolles Dahliengemälde von Henri Fantin-Latour wiederzufinden, das der schwerreichen, alten Dalia Gutbauer aus ihren Privatgemächern in einem ehemaligen Züricher Luxushotel entwendet wurde. Die Polizei kommt in diesem Fall nicht in Frage, denn dieses Bild, das Dalia in jungen Jahren von einem Liebhaber geschenkt bekommen hatte, wurde seinerseits schon aus einem Museum gestohlen.

Auch in diesem Fall wird Allmen wieder unterstützt von seinem treuen Mitarbeiter Carlos und dessen Geliebte Maria. Mit viel Hinter- und Spürsinn machen sie sich an die Arbeit, die sie in das Labyrinth des alten, verstaubten Hotels sowie in die Züricher High-Society führt.

Wieder einmal entführt Martin Suter den Leser in die stilvolle Welt des verarmten Lebemannes Johann Friedrich von Allmen. Elegant, mit sanfter Ironie und leichter Feder beschreibt er einen weiteren Fall, amüsant und mit Genuss zu lesen, eher beschaulich und gemütlich. Aber dann gibt es doch noch ein sehr überraschendes Ende, das nach einer Fortsetzung ruft…

Ich bin ein großer Suter-Fan und liebe seine elegante Art die Menschen und ihre Umgebung zu beschreiben. Ich könnte mir vorstellen, dass eingefleischte Krimi-Leser einen gewissen Nervenkitzel in diesem Buch vermissen könnten, mir gefällt aber dieses Fehlen und ich freue mich immer wieder auf einen neuen Fall von Johann Friedrich von Allmen. Und der scheint auf jeden Fall vorprogrammiert zu sein!
Der Preis dieses Buches ist allerdings wirklich happig, auch in Anbetracht der doch geringen Seitenzahl und der kurzen Freude, die man daran hat. Deshalb: ausleihen in der Bücherei und die Geschichte genießen! Von Helene

Hier kannst du Bd 3. „Allmen und die Dahlien“ vormerken.
Hier kannst du Bd 2. „Allmen und der rosa Diamant“ vormerken.
Hier kannst du Bd 1. „Allmen und die Libellen“ vormerken.

1913: Florian Illies

Florian Illies. 1913 - Der Sommer des Jahrhunderts. 320 Seiten. Fischer. 2012
Florian Illies. 1913 Der Sommer des Jahrhunderts. 320 Seiten. Fischer. 2012

Florian Illies erstellt in seinem Buch ein kunstvolles Mosaik des Jahres 1913.
Er beschreibt die Welt im Umbruch, die Künstler und Kunstwerke des Jahres 1913, die Geschichte machten.
In diesem Jahr werden die Malerei und die Musik ins Extreme gesteigert.
In den Metropolen Europas begegnen wir vielen Künstlern, die mit ihren Werken unsere Kunstwelt prägten. Wir treffen Rilke, ewig zaudernd. Freud, der zunehmend depressiv wird. Proust, eingeschlossen in seinen Erinnerungen „ Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Kafka, der einen 22 Seiten langen Heiratsantrag verfasst, um auf seine Leiden und Fehler hinzuweisen. Die Liebesgeschichte von Alma Mahler und Oskar Kokoschka wird erzählt, wie auch die Erfindung des Jazz durch Louis Armstrong.

Das Buch enthält ein buntes Panorama an Begebenheiten und Anekdoten aus der Welt der Kunst und unterhält nicht zuletzt durch die Mutmaßungen des Autors.
Aus heutiger Sicht spürt man etwas Bedrohliches oder assoziiert den Zerfall und die Extreme mit Zerstörung und Krieg. Leider wurde auf die Beschreibung der Lebenssituation der Arbeiterschaft verzichtet auch die Politik und die sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen finden keinen Eingang.
Das Buch ist trotz dieser Schwäche sehr unterhaltend und weckt das Interesse an den Kunstwerken der Protagonisten.
Es erzählt in unterhaltsamer weise die Entwicklung der Kunst des Jahres 1913 aus europäischer Sicht und die gegenseitige Einflussnahme von Literatur, Malerei und  Musik.
Von Diana aus Bad Sobernheim: Öff. Bücherei Kulturhaus Synagoge

Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.

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