Robyn Davidson durchquerte mit 27 Jahren die Australische Wüste. Diese Reise fand in den siebziger Jahren statt und lediglich in Begleitung von vier wilden Kamelen und einem Hund. In nur neun Monaten anstrengender Reise verbündete Robyn Davidson sich mit der lebensfernen Wüstennatur und ihrer Ureinwohner und durch das Verständnis für diese Wildnis gelang es ihr schließlich mit minimaler Ausrüstung den indischen Ozean zu erreichen.
Diese unglaubliche Reise ist gleichzeitig auch eine Reise zu sich selbst. Robin Davidson beschreibt, wie sie sich schrittweise von Lasten befreit, alles abwirft, was unnötig ist. Dieser Vorgang ist einerseits wörtlich zu verstehen, und zwar so, dass sie ständig etwas zurücklässt, was irrelevant für ihre Bedürfnisse ist, und metaphorisch in dem Sinn, dass sie sich von mentalem Ballast befreit.
Der Roman ist 2014 in einer neuen Taschenbuchauflage bei rororo erschienen. Zeitgleich ist eine Romanverfilmung im Kino angelaufen.
“Nichts. Was im Leben wichtig ist.” von Janne Teller, ein Jugendbuch, das mich als Erwachsene beschäftigt hat.
Was ist im Leben wichtig? Jeder beantwortet diese Frage für sich anders. Die Herangehensweise der Jugendlichen einer Klasse, die nach und nach immer weiter ausschlägt und an die Substanz geht, hat mich ein wenig erschüttert. Jugendliche sind schon mal radikaler als Erwachsene, probieren Sachen einfach aus. Während Erwachsene das Für und Wider abwägen, lieber auf Nummer Sicher gehen, den Bestand nicht gefährden wollen. In dieser Hinsicht sind Jugendliche anders. Sie entdecken ihre/unsere Welt zum ersten Mal. Zuerst sind es harmlose Dinge, wie ein Fahrrad, später sind es existenzielle wie die Freundschaft, und anderes mehr. Ich will es spannend lassen…. Ausleihen und selber lesen, bin interessiert, wie andere Leser es empfinden. Ran an die Seiten. Von Asda
Dieses Buch kannst du in der Bücherei ausleihen. Hier kannst du dich vormerken.
… „Wenn es so ist, dass wir nur einen kleinen Teil in uns leben können, – was geschieht mit dem Rest?“ …
„Nachtzug nach Lissabon“ ist die fesselnde Geschichte über eine Reise und eine Suche.
Bille August führt in der Literaturverfilmung des gleichnamigen Romans von Pascal Mercier die Regie und besetzt die Rollen mit einem internationalen Starensemble.
Raimund Gregorius (Jeremy Irons) ist augenscheinlich ein ganz gewöhnlicher Mensch. Als Altphilologe besteht sein Leben nur aus seinem Unterricht und seinen Schülern. Er ist ein „Mann der Worte“ und er liebt Bücher. Die Geschichte beginnt, als etwas passiert, dass ihn völlig aus dieser Routine wirft. Durch eine zufällige Begegnung mit einer jungen Frau, die er rettet, gerät er an ein Buch, ein Buch voller philosophischer Ideen über das Leben. Es sind Ideen, die ihm auch schon selber so gekommen waren, die er allerdings nie zuvor in Büchern wiedergefunden hat. Er trifft eine dieser Entscheidungen, die nur manchmal im Leben getroffen werden. So kommt es, dass er ohne vorher groß zu überlegen in einen Zug einsteigt und nach Lissabon reist. Während der Fahrt liest er weiter, wird aufgesogen von den Ideen im Buch, und seine Faszination für den Autor wächst.
Als er in Lissabon ankommt versucht er diesen zu finden. Er stößt auf eine Geschichte über den portugiesischen Arzt und Philosophen Amadeu Prado, über das Leiden und die Gefahren während der Salazar-Diktatur in den 70er Jahren in Portugal. Menschen, die sich im Widerstand aufopferten und ihr Leben in einer Weise lebten, wie Gregorius es so nie getan hat. Als ihm bei einem Zusammenstoß mit einem Fahrradfahrer seine Brillengläser zersplittern, lernt er Mariana (Martina Gedeck) kennen, die ihm neue Gläser anpasst. Mariana, die Augenärztin, ist wie eine Metapher, sie gibt ihm eine neue Sicht, sie stellt ihm Fragen nach seinem eigenen Leben. Gregorius ist immer in der Vergangenheit und schaut auf das Leben der anderen Menschen. Aber Marina will wissen was er denkt, was er macht und was er mag. So verschiebt sich der Schwerpunkt seines Lebens auf sein eigenes Leben.
Die Literaturverfilmung ist eine textgetreue filmische Umsetzung, die eigentlich nur schwer einem Genre zuzuordnen ist. Es ist ein Film über die Suche nach einem anderen Leben und über Entscheidungen, die man im Leben treffen muss. … „Wir lassen etwas von uns zurück, wenn wir einen Ort verlassen, wir bleiben dort, obgleich wir wegfahren und es gibt Dinge an uns, die wir nur dadurch wiederfinden können, dass wir dorthin zurückkehren.“ … Von Sibylle
Dieser Film kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken
Den Roman von Pascal Mercier kannst du hier vormerken.
Das erste was mir an diesem Buch aufgefallen ist, war das Bild vorne: als ob ich in ein Grab hinein sehe. Darin die Schrift des Buchtitels: Zehn Gründe, die totsicher fürs Leben sprechen. Der Text auf der Rückseite hat mich angeregt, es durchzublättern, schon nach dem 1. Kapitel dachte ich, das muss ich lesen… Die Bücher suchen mich aus (kommt mir so vor).
Die Geschichte spielt in Amerika. Owen, das ist die Hauptfigur des Buches und auch der Erzähler, versucht sich das Leben zu nehmen. Nein, er schafft es nicht, dann wäre das Buch ja auch schon zu Ende gewesen. Ja, es fasziniert mich, wie unterschiedlich Menschen mit diesem Thema “Tod” so umgehen. Also, weiter im Text: Nachdem Owen es wieder mal nicht geschafft hat, lernt er in einer Klinik ein Mädchen kennen. Zusammen suchen sie im Internet nach Gleichgesinnten und finden noch zwei weitere Jugendliche, die mit ihrem Leben Schwierigkeiten haben. Einige ihrer Dialoge aus dem Netz sind im Buch wiedergegeben, als Leser fühlte ich mich mittendrin im Thema. Owen, Jin-Ae, Frank und Audrey, diese vier planen eine Tour durch die USA, sie wollen Grabstätten berühmter Menschen besuchen, die Selbstmord begangen haben. Wie Curt Cobain von der Band “Nirvana”… Das letzte Ziel ihrer Reise ist das Death Valley. Im Auto von Franks Vater lernen sie sich besser kennen und haben zusammen erstmals Spaß, ungesundes “Fast food, lange fernsehen, endlose lange reden, Wünsche äußern und ausprobieren… Sie erkennen das reden manchmal hilft, sich besser zu verstehen. Zwischendurch erstellt jeder von ihnen Listen: wofür es sich lohnt zu leben? Total unmögliche Versuche sich das Leben zu nehmen? Nur ein Beispiel: sich an Schokolade totzuessen! Irgendwann erkennen sie, worauf es ankommt im Leben… zu sich selber stehen und sich selber wertzuschätzen. Wie die Geschichte endet… das darf jeder selber lesen…
Ich empfehle diese Geschichte allen, die sich auch mit den Themen: “Wer bin ich? Leben oder Sterben? Zukunft?” beschäftigen, egal wie alt sie sind. Die Themen sind zeitlos! Von AsDa (Astrid)
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Das Buch „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green, hat mir sehr gut gefallen. Im Prinzip ist es ein Jugendbuch, aber ich kann es nur allen junggebliebenen Lesern empfehlen. Das Alter spielt keine Rolle, die Themen betreffen uns alle, manche mehr und manche weniger. Sicher ist es kein einfacher Lesestoff, es geht um die Krankheit Krebs, wie die 16 jährige Hazel damit lebt bald zu sterben. Wen sie vorher kennenlernt, „Gus“ in einer Selbsthilfgruppe, und was sie erleben, besprechen und planen, mit dem inneren Wissen, es zum letzten Mal zu tun. Wie ihre Familien damit leben, das sie ihre Kinder verlieren werden. Zwischendurch habe ich mit mir gekämpft, weil ich einiges sehr traurig fand, aber ich habe nicht aufgegeben und durchgehalten. Prädikat: Wertvoll ! … Von AsDa
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Der Wunsch durch einen Wohnungstausch aus dem Leben auszubrechen und eigene Träume zu verwirklichen, bringt die junge Ella mit dem alten Horowitz zusammen. Ella beginnt gerade ihren ersten, richtigen und geordneten Job bei einem Radiosender. Ihre persönliche Spezialität sind interessante Frauenportraits, denn, … „Immer wenn ich was über eine Frau lese, die mich interessiert, frage ich mich, ob ich nicht eigentlich lieber wie sie leben möchte. Das ist doch eine Frage, die wir uns alle immer mal wieder stellen: Lebe ich das Leben, dass ich immer haben wollte? Und wie viele wollen ihres am liebsten tauschen?“ … so jedenfalls lautet Ellas Credo, welches sie aber immer wieder an der Liebe scheitern lässt. Folglich gestaltet sich auch ihre Beziehung zu Paul, der sie liebevoll mit der jungen und verträumten “Holly Golightly” aus Frühstück bei Tiffany vergleicht und in den sie gefühlt zum ersten Mal richtig verliebt ist, zunächst als aussichtslose und emotionale Zwickmühle.
Als Ella unfreiwillig Zeugin eines Unfalls, der Fahrradkurierin Natalia wird, entdeckt sie auf dem Nachhauseweg vom Krankenhaus eine Annonce. … 6-Zimmer-Wohnung in Charlottenburg zu tauschen gegen 2/3-Zimmer. Kein Aufpreis, keine Nebenkosten, keinerlei Avancen. … Ohne lange zu zögern und bereit aus ihrem Leben und den Problemen zu verschwinden geht sie auf das Angebot ein und trifft auf den alten aber irgendwie genialen und lebensklugen Horowitz.
Horowitz selber gibt sich Ella gegenüber als gescheiterter Meeresforscher aus, der sein Leben schon fast hinter sich hat und sich nun endgültig von allem Ballast befreien möchte, sein Buch, ungeschrieben lassen, ausbrechen aus seiner mit schrägen Requisiten vollgestellten Wohnung und wieder Herr über sein Leben werden. Horowitz zögert nicht lange und bald ist er mit Sibylle, Ellas Mutter, auf weite Europareise aufgebrochen – endlich Richtung Meer.
Sehr viel zaghafter und vorsichtiger als Horowitz gelingt es schließlich auch Ella sich den anderen Menschen gegenüber zu öffnen und so auch Paul Schritt für Schritt an sich heranzulassen.
Annika Reich ist gelungen sehr überzeugend und sensibel zu erzählen, wie es sich anfühlt jung zu sein und wie man sich fühlen könnte, wenn man alt wäre und aus einem irgendwie falsch gelebten und leeren Leben hinaus möchte. Von Sibylle
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