Das Buch spielt 1944 zum Ende des Zweiten Weltkrieges am Mondsee in Österreich.
Veit Kolbe ist als deutscher Soldat an der Ostfront verwundet worden. Durch eine Granate mittelschwer verletzt, kommt er zur Genesung an diesen vermeintlich idyllischen Ort. Er hat alles erlebt, was man als deutscher Soldat der Wehrmacht erleben kann, hat alle Verbrechen dieser Zeit gesehen und ist verwundert, dass er nach 5 Jahren an der Front noch immer am Leben ist.
Als ein Beschädigter, Pervitin und -Drogenabhängiger geht er zu seinem Onkel, der vor Ort Postenkommandant und als solcher in der Lage ist seinem Neffen ein Quartier zu beschaffen.
Veit ist froh davon gekommen zu sein und möchte so schnell nicht wieder eingezogen werden. Von da ab, dort am Mondsee entfaltet sich der Erzählraum unter der Drachenwand über Verschickte, Geflohene und Verwundete, die der Krieg irgendwie zusammen gebracht hat. Für Veit ist es ein Atemholen auf der Flucht.
Arno Geiger kommt seinen Figuren sehr nahe. Die Schilderung der Ängste, Schmerzen, der Verzweiflung aber auch der zarten Freude bringt sehr viel über die Menschen hervor. Als Leser erfährt und durchlebt man dies ähnlich.
Was Liesel Meminger trotz ihres jungen Alters schon erlebt hat ist schlimm… im 2. Weltkrieg zusammen mit ihrem jüngeren Bruder von ihrer Mutter zur Adoption freigegeben, da sie Angst hatte, sie nicht ausreichend versorgen zu können. Während der Fahrt verstirbt dieser Bruder und jetzt ist sie völlig allein mit sich. Sie sammelt Bücher. „Es war nicht immer meins….“, sagt sie, wenn sie gefragt wird, ob es ihr Buch ist.
Von Rosa und Hans Hubermann wird sie adoptiert. Rosa bestimmt und gibt ihrem Mann Anweisungen, die auch Liesel zu befolgen hat. U.a. „Du sagst jetzt Mama zu mir“. Frau Hubermann erscheint anfangs hart mit sich und den Menschen um sich herum umzugehen.
Doch Hans erobert Liesels Herz, mit einem gewissen Charme. Da sie Probleme in der Schule hat, lernt er zusammen mit ihr.
Die Stimme des Erzählers im Film aus dem „Off“ ist verständnisvoll, einschmeichelnd und so taucht der Zuschauer ab in Liesels Welt.
Ein Nachbarsjunge, Rudi, verbringt viel Zeit mit ihr in der Schule und danach in ihrer Freizeit, beim Fussballspielen in der Straße, doch auch, wenn Liesel Wäsche an die Leute ausliefert, für die ihre Mutter sie gewaschen und gebügelt hat.
Sie wachsen in die damalige NS-Strömung hinein, sind zusammen in der „Hitler-Jugend“, in der es gefährlich wird, wenn man nicht mitmacht…. Familie Hubermann wird eines Tages von einem jungen Mann , Max, besucht, der länger bei ihnen bleibt, und Liesel und er tauchen ein in die Welt der Bücher und Literatur. Auch er sammelt Bücher, die nicht immer seine waren….
Mir hat der Film gefallen, die besonderen Beziehungen in dieser Zeit konnte ich nachvollziehen, diesem Charme der Darsteller konnte ich mich nicht entziehen. Ein Film zum nachdenken und fühlen…Von AsDa
Was für ein Mensch willst du sein?“
Vor dem Hintergrund des Überlebenskampfes im Warschauer Ghetto stellt sich diese Frage jeden Tag neu und erhält differenzierte Antworten. Denn jeder Tag ist eine existentielle und moralische Herausforderung – für die Ich-Erzählerin Mira ebenso wie für jeden, egal auf welcher Seite der Ghettomauern er lebt. Was würde jeder einzelne von uns tun, um zu überleben?
Zu Beginn des Romans lernen wir die 16jährige Jüdin als ein Mädchen kennen, das unter Lebensgefahr Lebensmittel aus dem freien Teil Warschaus ins Ghetto schmuggelt. Damit sichert Mira das Leben ihrer jüngeren Schwester Hannah und ihrer Mutter, die nach dem Selbstmord ihres Mannes in Lethargie versunken ist. Miras Bruder Simon hat sich der kollaborierenden Judenpolizei angeschlossen, um zu überleben und hat sich dadurch von seiner Familie entfremdet.
Auf einer Schmuggeltour lernt Mira den jüdischen Widerstandskämpfer Amos kennen, der ihr das Leben rettet und in den sie sich verliebt. Doch bis sie so weit ist, sich auch dem Widerstand anzuschließen und ihrem Volk dadurch Würde zurückzugeben, muss sie als einzige Überlebende ihrer Familie zurückbleiben. 28 Tage lang kann sich der jüdische Widerstand gegen die Übermacht der SS behaupten.
Im Anhang spricht der Autor über seinen langgehegten Wunsch, ein Buch über den Holocaust zu schreiben. Alle Figuren sind fiktiv; doch alles, was sie erleben, ist so oder ähnlich Menschen im Ghetto passiert. So eifert zum Beispiel Miras Freund Daniel dem polnischen Arzt und Schriftsteller Janusz Korczak nach, der mit „seinen“ Waisenkindern in die Verladezüge ging anstatt seine Popularität für seine eigene Rettung zu nutzen. Indem Safier eine Romanfigur erschafft, kann er den Leser hautnah miterleben und –empfinden lassen, wie Menschen unter Extrembedingungen wie im Warschauer Ghetto leben und leiden, aber auch fühlen und lieben.
Ein ganz anderes Buch von David Safier als gewohnt, spannend, temporeich und einfühlsam erzählt. Erschienen 2014 bei Kindler; mit Nachwort, 413 Seiten. Von Irmgard
Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.
Kurz vor Kriegsende und unmittelbar danach sah sich die US- Armee einer ungeahnten Zahl von Kriegsgefangenen gegenüber. Mit 60 000 hatte man nach der Invasion gerechnet. Tatsächlich waren es 3,4 Millionen. Auf großen Flächen (Wiesen oder Äcker) wurden umzäunte, ungeschützte Lager für jeweils bis zu 100 000 Menschen eingerichtet, die sehr schnell völlig überbelegt waren (In Remagen war die höchste Belegungszahl 169 000). Es mangelte an Nahrungsmitteln, Latrinen und Krankenversorgung. In dem kurzen 4-5 monatigen Bestehen dieser Lager kamen sehr viele Gefangene ums Leben: Aus Entkräftung, Krankheiten oder beidem.
Bekannt wurden die Erdlöcher, die sich die Gefangenen selbst gegraben haben, um wenigstens vor dem Wind geschützt zu sein. Gegen den langanhaltenden Regen, der damals fiel, half das nicht.
Nach der Auflösung der Lager im September 1945 bildeten sich schnell Legenden über die Anzahl der Toten. Gegen diese Berichte wollten die beiden Autoren vorgehen, indem sie die Fakten aufgearbeitet und neu bewertet haben. Sie ließen amerikanische Wachsoldaten und deutsche Gefangene zu Wort kommen, zeigen Fotos und Statistiken.
Wer sich für zeitnahe, regionale Geschichte interessiert, findet hier aufschlussreichen Lesestoff. Von Barbara
Dieses Buch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.
In ihrem 139. Fall müssen die drei ??? herausfinden, wer im Stadttheater von Rocky Beach die Arbeiten der Laienspielgruppe sabotiert.
Theaterkulissen und eine Souffleuse verschwinden. Eine Schauspielerin wird von einem Phantom erschreckt, dieser Täter ist schnell gefunden. Unbeantwortet bleibt die Frage nach dem Warum? Kann der erwartete Star, Helena Darraz, zur Lösung beitragen? Die Drahtzieher werden im letzten Drittel des Hörspiels enttarnt und entkommen noch einmal, so dass man wirklich bis zum Schluss dabeibleiben muss um deren Festnahme zu erleben und um hinter das Geheimnis der echten Diva zu kommen.
In gewohnter Besetzung und Qualität werden der Erzähler, die drei ???, Onkel Titus und Morton gesprochen. Alle anderen Mitwirkenden, 12 an der Zahl, haben eine eigene Stimme, wobei lediglich die der Helena Darraz etwas leise und ohne Betonung und ohne Spannung, gar nicht wie eine Diva, präsentiert wird. Mit untermalender Musik , naturalistischen Geräuschen und einer gelungenen künstlerischen Gestaltung ist ein kurzweiliges, spannendes Hörspiel entstanden. Wie gewohnt sind Spannung und Inhalt bereits durch das bekannte „Drei-???-Cover“ erkennbar: Leuchtend bunte Maske, roter Vorhang auf schwarzem Grund.
Insgesamt ist ein spannendes Hörspiel mit gutem Anfang, sinnvoller Geschichte und ganz überraschender Auflösung mit geringen Mängeln für das Alter 8 – 12 Jahre entstanden. Von Regina Jakobi-Bücherei Hannover
Dieses Hörbuch kann in der Bücherei ausgeliehen werden. Hier kannst du dich vormerken.
Mit „Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer“ hat Alex Capus nach seinem unwiderstehlichen Bestseller „Léon und Louise“ wieder ein großartiges Buch vorgelegt.
Es sind die Biografien von drei Menschen, die vor und während des Zweiten Weltkrieges gelebt haben. Und wie in so vielen seiner Werke hat Capus auch hier wieder unter großzügiger Auslotung seiner schriftstellerischen Freiheit Menschen in den Mittelpunkt gestellt, die real gelebt haben, und deren Leben er wieder aufwendig recherchiert und großartig und sehr sehr spannend geschildert hat.
Es sind dies der Schweizer Physiker Felix Bloch (1905 bis 1983), der in Los Alamos in den USA am Bau der Atombombe mitgearbeitet hat sowie die italienisch-französische Sängerin Laura d`Oriano (1911 bis 1943), die als einzige Frau in der Geschichte Italiens als Spionin verurteilt und hingerichtet wurde kurz vor Ende des 2. Weltkriegs und last but not least der begnadete und „phantasiebegabte“ Maler und Zeichner Emile Gilliéron (1885 bis 1939), die „rechte Hand“ von Heinrich Schliemann, der bei all seinen archäologischen Ausgrabungen und Funden in Troja und Mykene stets an dessen Seite und der zum großen Kunstfälscher und auch zum reichen Mann wurde.
Die Art und Weise, wie Capus uns Leser durch das Leben dieser drei Hauptdarsteller (von denen wir alle bestimmt schon mal irgendwann gehört haben) führt, ist einfach unübertroffen. Und als Leser fragt man sich während der interessanten Lektüre, ob sich nicht diese drei Menschen einmal hätten begegnen können. Zum Beispiel im Hauptbahnhof Zürich, dem Ausgangspunkt des Romans, hätten sich Laura und Felix begegnen können. Aber Capus läßt es zu keiner Begegnung kommen, er läßt aber immerhin die Hoffnung bis zum Ende des Buches bestehen, sie könnten sich vielleicht unter Umständen dort in Zürich wenigstens bemerkt haben. Und das ist doch auch schön.
Besonders interessant und vor allem zeitnah finde ich die Beschreibung des Lebensweges von Felix Bloch, der seinerzeit bei Werner Heisenberg in Dresden promoviert hatte und später 1952 den Physik-Nobelpreis erhielt für seine Entdeckung der Kerninduktion, einer neuen Methode zur Messung des magnetischen Moments von Atomkernen und daß diese Kerninduktion auf direktem Weg zur heute gebräuchlichen Magnetresonanz-Tomografie geführt und die medizinische Diagnostik revolutioniert hat.
Und die schöne hingerichtete Laura hat später auf Betreiben ihres alten Vaters doch noch eine Grabstätte erhalten auf dem Friedhof Verano in Rom, auf dem auch Garribaldi und Sergio Leone ruhen. Als ihr Vater am 8. Juni 1962 das Zeitliche segnete, wurde er neben ihr zur letzten Ruhe gebettet. Na bitte!
Ich bin noch ganz begeistert von diesem so vielseitigen und interessant geschriebenen Buch und kann es nur weiterempfehlen, zumal es in der evangelischen Bücherei in Remagen auch vorliegt. Von Siggi
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Lucy entdeckt nach dem Tod ihres Vaters Tom Unterlagen über seine Forschungen in ihrer Familiengeschichte. Dort taucht der Name Rafe auf, anscheinend ein Onkel von ihr. Doch Lucy hat noch nie von ihm gehört und auch noch nie jemanden über ihn sprechen hören. Ihre Neugier ist geweckt, sodass sie nach ihrem Urlaub noch einen Zwischenstopp in Cornwall einlegt um das alte Herrenhaus Carlyon Manor, welches ihrer Großmutter Angelina gehörte, zu besuchen. Als Lucy das alte und mittlerweile sehr heruntergekommene Herrenhaus betritt, fühlt sie sich mit diesem Haus verbunden. Sie beschließt aus ihrem Gefühl heraus noch mehr über ihre Familiengeschichte zu erfahren. Sie bleibt im kleinen Küstenort Saint Florian. Dort macht sie sich auf die Suche nach Informationen über das Herrenhaus und ihre Geschichte. In Saint Florian trifft sie die alte Dame Beatrice, die ihre Großmutter und deren Familie sehr gut kannte. Beatrice erzählt Lucy die wahre Geschichte ihrer Familie und ihre Verbindung. Diese reicht weit zurück, die ganze Geschichte spielt sich vor allem in der Zeit des 2. Weltkriegs und im besetzen Frankreich ab.
Das Herrenhaus Carlyon Manor gehörte der reichen Familie Wincanton. Beatrice, ein einheimnisches Mädchen, wurde zur besten Freundin der ältesten Tochter Angelina der Wincantons. Sie spielten den ganzen Sommer über immer zusammen. Es war ein aufregender Sommer. Beatrice rettete einen Jungen names Rafe Ashton das Leben, der fast in rauer See ertrunken wäre. Daraufhin verliebt sie sich in Rafe. Doch die glücklichen Tage auf Carlyon Manor sind nur von kurzer Dauer. Der bevorstehende 2. Weltkrieg bringt das Leben von Angelina, Beatrice und Rafe völlig durcheinander.
Was für Geheimnisse verbirgt die Geschichte von Beatrice und den Wincantons noch?
„Das Bienenmädchen“ ist eine lebendig und interessant erzählte Geschichte, die Vergangenheit und Gegenwart geschickt zusammenfließen lässt. Ein Roman über Freundschaft, Liebe, Mut und Verrat. Von Vanessa
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Hope McKenna ist Mitte Dreißig und hat schon einige Schattenseiten des Lebens kennengelernt: ihre Mutter ist an Krebs verstorben, ihr Mann hat sie sitzenlassen, ihre 12-jährige Tochter macht Probleme, ihre geliebte Großmutter Rose, genannt Mamie, ist an Alzheimer erkrankt und lebt im Heim und nun droht auch noch die Schließung der Familienbäckerei. Rose hat immer wieder lichte Momente und ist sich daher des drohenden Gedächtnisverlustes bewusst. An einem ihrer klaren Tage bittet Rose ihre Enkelin Hope und deren Tochter Annie mit ihr ans Meer zu fahren um dort Brösel eines Gebäckstückes ins Wasser zu werfen. Dann gibt sie ihrer Enkelin eine Liste mit Namen und Geburtsdaten und bittet sie nach Paris zu fahren und nach dem Verbleib dieser Personen zu forschen. Hope und Annie sind ratlos und verstehen ihre Großmutter nicht, wissen sie beide doch nichts über die Kinder- und Jugendzeit ihrer Großmutter, nur das sie aus Paris stammt. Hope recherchiert im Internet und findet heraus, dass ihre Mamie Jüdin war und die meisten Familienangehörigen in Auschwitz ums Leben kamen. Neugierig geworden fährt sie dann noch Paris und lüftet Stück für Stück das so lange Jahre gehütete Familiengeheimnis ihrer Großmutter. Und nebenbei wird auch klar, woher die so leckeren und besonderen Rezepte der Familienbäckerei stammen.
Es ist ein außergewöhnliches Buch, das sehr gut und gefühlvoll geschrieben ist und man wartet voller Spannung auf das nächste Puzzleteil zur Aufdeckung des Familiengeheimnisses.
Die Passagen über die Vertreibung der Juden im 2. Weltkrieg und die Flucht von Rose McKenna machen sehr nachdenklich.
Die leckeren Rezepte zu den verschiedenen Gebäcken sind auch im Buch enthalten. Von Andrea
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